Die erste Spur der Existenz der Stelzenläufer geht auf das Jahr 1411 zurück. Seit sechs Jahrhunderten fordern sich regelmäßig zwei Mannschaften heraus, zur Freude der Zuschauerinnen und Zuschauer. Das französische Wort für échasseur ist ein regionaler Begriff für „Stelzenläufer“ und geht auf das wallonische Wort chacheu zurück. Diese Turniere auf Stelzen gibt es nur in Namur, daher auch die einzigartige Bezeichnung.
Die Turnierteilnehmer unterteilen sich in zwei Mannschaften: die Mélans mit gelb-schwarzen Stelzen und die Avresses mit rot-weißen Stelzen. Sie treten im Rhythmus der Trommeln und Querpfeifen gegeneinander an. Vor den Musikern und der jeweiligen Mannschaft treten die Fahnenträger auf.
Das wichtigste Turnier im Jahr ist das große Turnier um die Goldene Stelze Es findet traditionell am Tag der Fêtes de Wallonie in Namur auf der Place St. Aubain statt. 5000 bis 6000 Zuschauerinnen und Zuschauer kommen dorthin.
Die spektakulären Wettkämpfe verzauberten bereits Kaiser und Könige. Karl V., Ludwig XIV., Peter der Große von Russland, Napoleon … alle sahen sich einen Kampf der Stelzenläufer von Namur an. Heutzutage lassen die Stelzenläufer dieses Erbe, auf das die Menschen in Namur stolz sind, wiederaufleben.
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