Grenzüberschreitende Daten stehen bei Treffen von Oberrheinkonferenz und Großregion im Mittelpunkt

Unter dem Motto „Austausch über grenzüberschreitende Daten“ fand am 4. Februar 2021 das 4. Treffen von Oberrheinkonferenz und Großregion statt. Die Online-Konferenz wurde vom Gipfelsekretariat der Großregion und dem Gemeinsamen Sekretariat der Oberrheinkonferenz mit den Geografischen Informationssystemen des Oberrheins (GeoRhena) und der Großregion (GIS-GR) organisiert.

Damit stellt das Treffen die erste Veranstaltung unter französischer Präsidentschaft des Gipfels der Großregion dar. Seit Januar 2021 haben die französischen Partner, d. h. die Région Grand Est, die Préfecture der Region Grand Est und die Départements Meuse, Meurthe-et-Moselle und Moselle, den Vorsitz des Gipfels der Grossregion inne.

Wie groß das Interesse an dieser Thematik ist, spiegelte sich bereits an der Vielzahl an Anmeldungen wider. Im Voraus hatten sich ca. 180 Personen für das Treffen angemeldet.

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch die Geschäftsführerin des Gipfelsekretariats der Großregion, Florence Jacquey, die folgten Grußworte von Claudine Ganter, Präsidentin der Kommission für grenzüberschreitende und internationale Beziehungen der Region Grand Est. Sie begrüßte insbesondere die erfolgreiche Zusammenarbeit der zwei GIS und fügte hinzu: „Es ist daher wichtig, unsere Bemühungen vor dem Hintergrund der Pandemie zu intensivieren und den institutionellen Entscheidungsträgern und sozioökonomischen Akteuren passende Datenverwaltungsinstrumente an die Hand zu geben, indem wir die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung öffentlicher Daten beschleunigen“. Dr. Johannes Dreier, Abteilungspräsident im Regierungspräsidium Freiburg schließt sich ihr an und ergänzte: „bei vielen weiteren Themen, vom Klimawandel über den Arbeitsmarkt bis zum Tourismus, wird deutlich, wie elementar raumbezogenen Informationen für die Planungsträger auf kommunaler, regionaler und übergeordneter Ebene in unserer vielfältigen grenzüberschreitenden Region sind. GeoRhena am Oberrhein und GIS-GR in der Großregion sind insofern eine große Hilfe und wir sind sehr glücklich über die Unterstützung und die große Kompetenz der Kollegen in der grenzüberschreitenden Raumbeobachtung.“

Im Anschluss stellten Jean Rubio, Mission Opérationnelle Transfrontalière (MOT), und Claire Duvernet, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), den europäischen und transnationalen Kontext der grenzüberschreitenden Raumbeobachtung vor. Unter anderem gaben sie einen Überblick über die verschiedenen Strukturen und aktuelle Entwicklungen in der deutschen, französischen und europäischen Raumbeobachtung.

Darauf aufbauend vertieften Thierry Hengen (GIS-GR), Lionel Kinderstuth (GeoRhena) und Boris Stern (GeoRhena) die Besonderheiten der grenzüberschreitenden Daten im Oberrhein und in der Großregion. Insbesondere gingen sie auf die praktischen Schwierigkeiten der grenzüberschreitenden Datenerhebung ein und verdeutlichen den komplexen Arbeitsprozess hinter der Erstellung von Datensätzen. Zudem stellten die Experten einige Ergebnisse ihrer Arbeit vor und machten so den Mehrwert der grenzüberschreitenden Raumbeobachtung deutlich. 

Den Abschluss des Vormittags bildete eine Podiumsdiskussion, in welcher sich die Experten im offenen Dialog darüber austauschten, wie die Nutzung und Entwicklung grenzüberschreitender Daten durch die Vernetzung bestehender Beobachtungsstellen gefördert werden kann. Aurélien Biscaut, Generalsekretär der MOT, unterstrich die demokratischen Herausforderungen in Bezug auf einen offenen Zugang zu Daten durch die Bürgerinnen und Bürger aus den Grenzregionen. Des Weiteren diskutierten die Experten die Rolle von Eurostat bei der Förderung des Austausches zwischen Datenproduzenten und -nutzern oder die Frage, welche Daten für grenzüberschreitende Regionen am wichtigsten sind. Zudem bot sich hier für die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an die Experten zu richten.

In den drei virtuellen Workshops am Nachmittag konnten sich die Teilnehmenden mit den grenzüberschreitenden Daten vertraut machen, die von den verschiedenen Akteuren zur Verfügung gestellt werden.

Neben einem Workshop zu grenzüberschreitenden Daten von GIS-GR und GeoRhena leitete Marie Feunteun-Schmidt, Koordination der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA), einen Workshop zu grenzüberschreitenden statistischen und sozioökonomischen Daten. Jelle Bosch, Experte für Daten auf europäischer Ebene, gab den Teilnehmenden einen Überblick über die verschiedenen Funktionalitäten der Webseite von Eurostat.

Nach der Online-Veranstaltung halten die Organisatoren erste Ergebnisse fest: Thierry Hengen (GIS-GR): „Durch die Veranstaltung konnten wir einen Einblick in unsere Arbeit geben und die Teilnehmenden für den Umgang mit grenzüberschreitender Daten sensibilisieren.“ Lionel Kinderstuth (GeoRhena) betont: „Es waren heute Teilnehmer aus ganz verschiedenen Bereichen anwesend. Das zeigt, wie stark das Interesse und der Bedarf an grenzüberschreitenden Daten ist - nicht nur als Grundlage für die Raumplanung, sondern auch für Akteure aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft.“ Boris Stern ergänzt, dass die Organisatoren viel positives Feedback erhalten haben. „Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass solche Formate auch online stattfinden können. Der interaktive Austausch auf hohem Niveau hatte sowohl für die Teilnehmenden als auch für uns Organisatoren einen großen Mehrwehrt“, unterstreicht der Projektleiter von GeoRhena.